Zur 102. Klausur-Sitzung der Arbeitsgruppe Kooperation GdW-BDA-DST (Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen, Bund Deutscher Architekten und Deutscher Städtetag) stand Gotha am vergangenen Wochenende drei Tage lang im Mittelpunkt. Erster Höhepunkt war am Freitagabend die Eröffnung der Ausstellung Deutscher Bauherrenpreis 2009/2010 für Modernisierung im Neuen Rathaus am Ekhofplatz.
 
 
2011wbgarchitektour152„Für mich ist Gotha eine liebe, alte Dame“, begann Bürgermeister Werner Kukulenz seine Eröffnungsrede an die Gäste, die das wohl ähnlich empfanden. Die Stadt Gotha hatte den Preis für das Projekt Fritzelsgasse der Wohnungsbaugesellschaft (wbg) erhalten und steht damit auf gleicher Ebene wie München, Köln, Aachen oder Berlin. Die Ausstellung, die bis 22. November zu sehen ist, zeigt insgesamt 19 Exponate aus ganz Deutschland. Sehr eindrucksvoll veranschaulichen hier Fachleute, wie mit Ideen und entsprechenden Mitteln aus alter Bausubstanz bezahlbarer Wohnraum wird, der noch dazu ein Hingucker ist.

Immobilienfachleute zur Klausur-Sitzung in der Residenzstadt – Innenstadt stand im Mittelpunkt

Eine Führung durch die Altstadt stand Samstagmittag auf dem Programm. Zum Thema 20 Jahre Stadtsanierung in Gotha mit den Innenstadtinitiativen „Gotha lebt“, „Genial zentral“ und „Augustiner Kloster“ wurde die etwa 30 Architekten, Bauherren, Unternehmer und Städteplaner umfassende Gruppe durch Stadtplanungsamt und Sanierungsträger fachlich begleitet. Die Gruppe war erstaunt über Gothas Baufortschritt und sparte nicht mit Lob.
 
Höhepunkt der Klausur war die dreistündige Stadtrundfahrt per Bus am Sonntag, wobei das wbg-Vorzeigeobjekt Fritzelsgasse 8 – 26 erster Anlaufpunkt war. „Was die Wohnungsbaugenossenschaft Gotha aus dieser Platte gemacht hat – darauf kann sie stolz sein!“ so die einhellige Meinung der Gäste. Beeindruckt waren die aus ganz Deutschland angereisten Tagungsteilnehmer von Gothas wohl größtem Bauprojekt bislang – dem historischen 1909 erbauten und 1986 geschlossenen Stadtbad. Ende 2012 soll es fertig sein. „Ich habe schon einen historischen Badeanzug in Auftrag gegeben und lade Sie alle zum Anbaden ein“, scherzte Oberbürgermeister Knut Kreuch, der es sich nicht nehmen ließ, die Gäste selbst durch die Baustelle des derzeit 15 Millionen teuren Objektes zu führen. Weitere Stationen waren die Bohnstedtstraße 1 – 23, Jüdenstraße/Bürgeraue, Gotha-West, Die Siedlung Am Schmalen Rain und der Bahnhofsbereich. Spannende Fakten und wertvolle Informationen lieferten hier Dr. Claus Untermann, Architekt der Wohnstadt und der Amtsleiter Stadtplanungsamt Gotha, Roland Adlich.   „Nach Gotha möchten wir gern wiederkommen“, sagte ein Sprecher der Gruppe beim Abschied am Hauptbahnhof und erklärte auch gleich, warum: „Man spürt, dass hier das Klima stimmt.“